Lebersteifigkeits-Messung
Leberelastografie
„Die Leber tut nicht weh.“
Dieser Ausspruch von Thomas Berg, Generalsekretär der European Association for the Study of the Liver (EASL), bringt das Problem bei Lebererkrankungen auf den Punkt:
Bei schwerwiegenden Leberleiden fehlen Schmerzen als Warnsignal.
Auf der anderen Seite wären die meisten Todesfälle aufgrund schwerer Lebererkrankungen durch rechtzeitige Prävention und Therapie vermeidbar.
Mit der schonenden und effizienten Messung der Lebersteifigkeit per Ultraschall lässt sich das Ausmaß der Leberschäden bei Lebererkrankungen sicher, schnell und schonend einschätzen.
Lebersteifigkeitsmessung und ihr Einsatz +
Werden im Rahmen von Laboruntersuchungen auffällige Leberwerte festgestellt oder liegt ein Befund zu Adipositas, Diabetes oder übermäßigem Alkoholkonsum vor oder ist sogar eine chronische Lebererkrankung bereits diagnostiziert worden, gab es bis vor kurzem keine Alternative zur Entnahme von Gewebeproben, um den Zustand der Leber sicher beurteilen zu können.
Die moderne Technik hat glücklicherweise vor einigen Jahren einen großen Schritt getan und bietet nun mit der Elastografie ein non-invasives Verfahren an, bei dem per Ultraschall eine krankhafte Bindegewebsvermehrung der Leber erfasst und so Hinweise auf Fibrose oder Zirrhose gewonnen werden können.
Die Leberelastografie auch kann zur Erstdiagnostik eingesetzt werden, ist aber vor allem im Rahmen der Verlaufskontrolle bei chronischen Lebererkrankungen bzw. zur Erfolgskontrolle nach medikamentösen Therapien sinnvoll.
Was wird konkret gemacht? +
Im Grunde handelt es sich um eine völlig schmerzfreie Ultraschalluntersuchung.
Bei der von mir eingesetzten 2D -Scherwellenelastografie gibt die auf der Haut aufliegende Ultraschallsonde so genannte Scherwellen Richtung Leber ab und misst sodann die Geschwindigkeit, mit der sich die Scherwellen im Lebergewebe ausbreiten. Die erfassten Geschwindigkeitswerte lassen Rückschlüsse auf krankhaft versteiftes Lebergewebe und damit auf schwere Lebererkrankungen zu.
Das Verfahren macht es nicht nur möglich, eine Fibrose zu erkennen und sicher abzuschätzen, wie weit der Krankheitsverlauf fortgeschritten ist.
Es eignet sich außerdem gut zur Verlaufskontrolle einer bereits festgestellten Leberfibrose und zur Beurteilung des Therapieerfolgs. Außerdem lässt sich mit diesem Verfahren auch abklären, ob ein Pfordaderhochdruck und damit ein Risiko für eine plötzliche Blutung aus Krampfadern aus der Speiseröhre gegeben ist. Indirekt kann damit also die Notwendigkeit einer Magenspiegelung abgeschätzt werden, mit der Krampfadern in der Speiseröhre letztendlich sicher festgestellt werden können.
Gut zu wissen +
Vorbereitung
Die Untersuchung bedarf keiner speziellen Vorbereitung. Es ist aber sinnvoll, 2 Stunden vor der Untersuchung nicht mehr zu rauchen, trinken oder zu essen.
Zeitaufwand
In der Regel dauert die Lebersteifigkeitsmessung maximal 15 Minuten.
Erstattungsfähigkeit +
Es handelt sich um eine Privatleistung, die Kosten müssen selbst getragen werden.